Zur Realisierung der 2013 beschlossenen Entlastungsstraße für Martinsried auf der „Sillat-Trasse“ hätte die Gemeinde das endlich zum Verkauf stehende „Jaschek-Grundstück“ erwerben müssen. Mit der Begründung, der Preis sei zu hoch gewesen, hat sie aber darauf verzichtet. Unser Rechtsberater vertritt jedoch nach Prüfung der Gesetzeslage die Auffassung, die Gemeinde hätte das Grundstück mit Vorkaufsrecht zum Verkehrswert erwerben können – wenn sie einfach nur einen Bebauungsplan aufgestellt hätte!
Zeit dazu war genug!
Warum ist das nicht geschehen?
Durch diese fragwürdige Unterlassung und durch einen geplanten, ebenso fragwürdigen Deal mit einem Investor gelangte die Gemeinde zu der Alternative: Die Westhälfte des Grünen Walls, wertvoll als einzige Frischluftschneise für die Ortsmitte und optimales Trenngrün, fällt entweder einem riesigen Gewerbekomplex oder einer hässlichen Lärmschutzwand zum Opfer. Der Gemeinderat Ralf Tatzel (SPD) hat dies treffend als „Wahl zwischen Teufel und Beelzebub“ (Münchner Merkur, 1.2.2019) bezeichnet hat: Beides möchten wir verhindern und haben daher, bisher als einzige, einen dritten Vorschlag gemacht, den wir „Grüne Lösung“ genannt haben. Sie erhält die positiven Eigenschaften des Walls soweit wie möglich und zeigt: Lärmschutz muss nicht hässlich sein!
(Siehe unseren vorherigen Beitrag, Die Grüne Lösung).
Grüne Lösung 2.0
Wir haben unseren Vorschlag nach Rücksprache mit Experten etwas modifiziert, um Kosten und Platz zu sparen und die Langlebigkeit der Konstruktion sicherzustellen. Anstelle einer aufgeschütteten Böschung ist die begrünbare Lärmschutzwand der Fa. Lüft (www.lueft.de) vorgesehen, ein seit 30 Jahren vielfach bewährtes Baukastensystem.
Bauprinzip
Praxisbeispiel
Mit freundlicher Genehmigung der Fa. Lüft, weiteres Bildmaterial unter www.lueft.de
Querschnitt
Wir kombinieren die begrünte Wand mit der von uns bereits vorgeschlagenen begrünten Abdeckung der Straße. Zum Gewerbe hin wird die Einhausung als Galerie ausgeführt. Das erleichtert Feuerschutzmaßnahmen und spart Kosten. Die Straße ist 9 m breit, könnte aber auch schmaler sein (Umgehungsstraße: nur 6,5 m!).
Trassenführung
Diese kann im Detail variieren, denn das Wallgrundstück ist 17-30 m breit. Auch bei restriktiver Handhabung können die nach Art. 6 BayBO nötigen
Abstandsflächen problemlos eingehalten werden.
Die Kosten für die gesamte Konstruktion würden nach Expertenschätzung etwa dem Verkehrswert des Jaschek-Grundstückes entsprechen, das nicht erworben wurde.
Alternativen?
Wir als Grüne würden den Wall natürlich am liebsten komplett erhalten sehen! Es geht aber zunächst darum, mit einer verträglichen Lösung sowohl einen völlig deplatzierten Gewerbekomplex als auch eine hässliche Lärmschutzwand zu verhindern.
Würde man die Einfädelung in die Fraunhoferstraße aufgeben, könnte man zwar den Grünen Wall erhalten, dann bliebe aber außer dem Verzicht auf die Umgehung nur die „Gewerbetrasse“, die aus guten Gründen seit 2013 zurückgestellt worden ist. Perspektivisch droht dann der Südring/die A99 Light – ein Albtraum!
(Siehe dazu auch unsere weiteren Beitrag: Verkehrsmagnet Gewerbetrasse: Drohendes Unheil für unsere Gemeinde!)
Eine Idee eines Bürgers der Gemeinde, die den grünen Wall sogar unverändert erhalten würde, ist die Führung der Umgehungsstraße durch die Erdgeschossebene des auf dem Jaschek-Grundstück neu zu errichtenden Gewerbebaus.
Die Königslösung: Der Tunnel
Die Ideallösung wäre für uns ein Tunnel, der hervorragende Gestaltungsmöglichkeiten für die Fläche zwischen Martinsried und Planegg eröffnen würde. Der Planegger Garten (Siehe www.gruene-planegg.de). wäre ein verbindendes Element zwischen Planegg und Martinsried und könnte als Begegnungs- und Erholungsraum für Jung und Alt zur Lebensqualität in unserer Gemeinde erheblich beitragen.
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