Pressemitteilung vom 09.07.2019

Pressmitteilung:

Die Versammlung der Anwohner des Grünen Walls am 3. Juli war eine reine Reklameveranstaltung des Bürgermeisters für den geplanten riesigen Gewerbebau.
Der gewaltige Komplex wurde als Modell aus einer entfernten Perspektive gezeigt. So wurde geschickt verschleiert, wie wuchtig er aus der Sicht der direkt gegenübergelegenen Wohnungen wirken würde.

Das Lärmschutzgutachten, ohne das es die Veranstaltung gar nicht gegeben hätte, wurde nur mit einer äußerst vagen Aussage am Rande erwähnt.
Eine Diskussion sollte durch Zersplitterung der Anwesenden in Teilgruppen an Infotafeln gleich nach dem Vortrag unterbunden werden.
Die Bürger waren empört, blieben ausnahmslos sitzen und erzwangen eine Diskussion, sehr zum Missfallen des Bürgermeisters.
Alle Wortmeldungen forderten den Erhalt des Grünen Walls.

Der Grüne Wall ist erst letztes Jahr im vorläufigen Flächennutzungsplan als Grünfläche festgelegt worden. Er stellt eine wichtige Frischluftschneise dar, die durch den massiven Gewerbebau blockiert würde. Die ideale Trennung zwischen Gewerbe und Wohngebiet wäre aufgehoben. Die neue Ortsmitte ist außerdem baulich bereits ausgereizt.

Herr Hofmann pries den Gewerbekomplex als Lärmschutz für die Umgehungsstraße Die Realisierung der Umgehungsstraße ist aber noch nicht in Sicht. Gebaut werden soll aber trotzdem.

Wie schon im Vortrag präsentierte der Bürgermeister nachweislich grob falsche Zahlen. So ging er von einer Galerielänge von 200 m statt der tatsächlichen 120 m aus und kam auf 2,9 Mio. Euro Kosten. Wir haben den Gemeinderat darauf hingewiesen, dass die Galerie am südlichen Ende problemlos von 120 auf 80 m verkürzt werden kann, unter Erhaltung der grünen Schutzwand an der Lärmpforte, -die in der Gemeindelösung offenbleibt. Damit sinken die tatsächlichen Kosten unstrittig auf rund 1,3 Mio. Euro. Hinzu kommt kostensenkend noch das erhebliche Einsparpotential durch Reduzierung der Straßenbreite von 9 auf 7m – die Umgehungsstraße ist nur 6,5 m breit.

In Anbetracht der Kosten für die Umgehungsstraße von 4,5 Mio. Euro ist die begrünte Galerie also absolut bezahlbar!
Auf die heftigen Forderungen nach Erhalt des Walls drohte der Bürgermeister aber beleidigt „Dann gibt es eben keine Umgehungsstraße“.
Herr Hofmann will trotz des starken Widerstandes „seinen“ Gewerbebau, noch kurz vor der Sommerpause, am 25. Juli im Gemeinderat durchboxen.

Die Anwohner sind verständlicher Weise wütend und verbittert!

Wir sind der Meinung, dass ein Bürgermeister in erster Linie die Interessen der Bürger zu vertreten hat und nicht die eines Investors.

Es ist falsch, auf der Basis falscher Zahlen und ohne Kenntnis des Lärmschutzgutachtens eine Entscheidung von so großer Tragweite noch kurz vor der Sommerpause durchzuboxen und so vollendete Tatsachen zu schaffen.

 

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