Hintergrundinformation:
Das Umweltbundesamt unterhält ein Messnetz zur Überwachung der Luftqualität, das allerdings sehr weitmaschig und weitgehend auf größere Städte konzentriert ist. Im Stadtgebiet von München gibt es vier Stationen, an denen Feinstaub gemessen wird, im umliegenden Großraum nur eine, nämlich in Andechs. Für das Würmtal liegen nach unseren Informationen keine Messwerte vor.
Motivation für das Projekt:
Anstoß für unsere Messungen war die Tatsache, dass die Kiesgrube Glück bis unmittelbar an das große Martinsrieder Wohngebiet zwischen Röntgen- und Einsteinstraße ausgeweitet wurde, obwohl der vorgeschriebene Mindestabstand von 300 m mit nur ca. 90 m am Knick der Röntgenstraße deutlich unterschritten wird. Kürzere Abstände sind nur in Ausnahmefällen bei nachweislich wirksamen Schutzmaßnahmen erlaubt. Von den vorgeschriebenen entsprechenden Untersuchungen ist aber nichts bekannt.
Von der Erweiterung der Kiesindustrie könnte auch die Luftqualität im Wohngebiet Martinsried-Nord betroffen sein. Genau an diesen beiden Wohngebieten fließt außerdem noch der meiste Verkehr in Martinsried vorbei.
Die Münchner und Germeringer Straße in Planegg ist noch deutlich stärker durch Verkehr belastet, und es wird im Zuge des geplanten Kiesabbaus an der Dickwiese im Planegger Forst und des Transportes von Fremdkies zur expandierenden Kiesverarbeitung in der Würmtalstraße eine massive Ausweitung des Schwerlastverkehrs befürchtet. Deshalb beziehen wir diese Straßen in unsere Messungen mit ein.
Womit wird gemessen?
Dank der rasanten Entwicklung der Sensortechnik sind Sensoren für diverse Parameter erschwinglich geworden. Der BUND war neben 5 internationalen Partnern in den Jahren 2016-2018 Pilotpartner des Projektes HackAir-Bürger*innen messen Feinstaub. Dabei führten1600 Bürger mit 350 selbstgebauten mobilen Messgeräten Feinstaubmessungen durch.
Wir benutzen dagegen ein kommerziell erhältliches mobiles Messgerät, das die beiden kritischen Feinstaubparameter PM2,5 und PM10 erfasst.
Wie wird gemessen?
Gemessen wird nach den Vorgaben der Anlage 3C der 39. Verordnung zur Durchführung der Bundesimmissionsschutzverordnung (39. BIMSchV) durch Dr. rer. nat. Jürgen Peters.
Wie oft wird gemessen?
Die erforderliche Häufigkeit der Messungen wird sich aus den gesammelten Daten ergeben. Zunächst wird dreimal die Woche an allen drei Schwerpunkten gemessen, und zwar jeweils zu drei verschiedenen Tageszeiten. Die Werte werden als Mittelwerte in festgelegten Messintervallen erfasst und wöchentlich auf der website www.gruene-planegg.de dokumentiert.
Was wollen wir damit erreichen?
Wir wollen für die Gesundheit relevante Daten erheben, die ansonsten wohl niemals erhoben werden würden. Die erhaltenen Messwerte sind selbstverständlich nicht rechtsverbindlich und können behördliche Messungen nicht ersetzen. Sie können aber gegebenenfalls Anhaltspunkte für deutliche Überschreitungen der Grenzwerte liefern, die dann an als Hinweis an die zuständigen Behörden weitergeleitet würden.
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