Im Rahmen der aktuellen COVID-19-Pandemie arbeiten weltweit Unternehmen und Forschungseinrichtungen an der Entwicklung effizienter, schneller Testverfahren, die für eine wirksame Bekämpfung des SARS-CoV-2-Virus von großer Bedeutung sind. Der erste Nachweistest für das Virus wurde von der Arbeitsgruppe um Prof. Christian Drosten am Institut für Virologie der Berliner Charite entwickelt. Die Methode basiert auf der Polymerase Chain Reaction, PCR, die z.B. mit großem Erfolg in der Kriminologie bei der Identifizierung winziger Spuren menschlichen Zellmaterials an Tatorten eingesetzt wird. Dieses Material wird beim Corona-Test aus einem Rachenabstrich gewonnen. Abschnitte des Erbguts werden durch PCR millionenfach kopiert und dann nachgewiesen.
Nach einem Strategiepapier von Bundesinnenminister Seehofer soll die Zahl der Tests von derzeit 250.000 pro Woche auf 200.000 am Tag erhöht werden. Da ein Test mit rund 100 Proben ca. 4-5 Stunden dauert, sind schnellere Test sehr wünschenswert.
Die Firma GNA Biosolutions im Planegger Ortsteil Martinsried hat nun einen Ultra-Schnelltest entwickelt, der nur 15 Minuten dauert und mit portablen Geräten durchgeführt werden kann. Er nutzt dabei eine Variante der PCR-Technik, die Pulse-Controlled Amplification, PCA. Die Firma versucht mit Hochdruck, bis Juni den Prototyp in die Serienfertigung zu bekommen, um dann mit 1000 Geräten 300.000 Tests am Tag durchführen zu können. Das Bayrische Wirtschaftsministerium hat seine volle Unterstützung zugesagt.
Nach vorherrschender Expertenmeinung ist die große Zahl an Tests ein wesentlicher Grund dafür, dass das deutsche Gesundheitssystem in der Corona-Krise im internationalen Maßstab bisher eine gute Figur gemacht hat und z.B. vom Chef-Epidemiologen in GB, Prof. Chris Witty, als vorbildlich hingestellt wird. Es ist zu hoffen, dass der neue Ultra-Schnelltest der Martinsrieder Firma in der Bekämpfung des SARS-CoV-2-Virus einen weiteren Fortschritt bringt.
Das Innovations- und Gründerzentrum Biotechnologie (IZB) hat sich seit seiner Gründung 1995 zu einem der führenden Biotechnologiezentren der Welt entwickelt. Es bietet derzeit rund 50 jungen Unternehmen ein hervorragendes Umfeld auf dem Biocampus Martinsried, mit Max-Planck-Instituten, Helmholz-Zentrum und diversen Hochschulinstituten. Allen Biowissenschaftlern weltweit ist Martinsried mittlerweile ein Begriff.
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