Beschlussanträge Photovoltaik-Offensive für unsere Gemeinde

Zum Erreichen der Klimaziele ist der kräftige Ausbau der Nutzung von Solarenergie für die Stromerzeugung in unserer Gemeinde zwingend notwendig, da es zur Photovoltaik im Würmtal keine Alternative gibt.  In Bayern, das im Ausbau der Solarenergie in Deutschland führend ist, hat das Wirtschaftsministerium im letzten Jahr eine Photovoltaik-Offensive ausgerufen.

Der Preis von Photovoltaik-Anlagen sinkt seit 30 Jahren kontinuierlich. Bei gleichzeitig steigenden Strompreisen wird die Differenz zwischen den Gestellungskosten für selbst erzeugten Strom (derzeit 4,5 – 11 Cent/kWh) und dem Marktpreis (> 31 Cent/kWh) immer größer. Photovoltaik wird dementsprechend immer attraktiver!

Anlagen jeder Größe amortisieren sich laut Energieatlas der Bayrischen Staatsregierung energetisch in weniger als 3 Jahren. Das Fraunhofer- Institut für Solare Energiesysteme, hat festgestellt, dass Photovoltaik rentabel ist. Zwischen München und dem Alpenrand herrschen wegen der starken Sonneneinstrahlung die besten Standortbedingungen in Deutschland.

Das Potential für Photovoltaik (PV) in unserer Gemeinde zeigen folgende Zahlen:

  • Anteil von PV an der Stromversorgung: 0,7% (Landkreis: 0,7 – 112,5%)
  • Anteil für PV genutzter Dachflächen: 3,8% (Durchschnitt Landkreis 6,1%)
  • Bundesweiter Anteil von PV an der Bruttostromerzeugung: 8%
  • Bundesweiter Spitzenreiter ist mit großem Abstand Bayern: 15,9%

Aus dem Solarpotentialkataster des Landkreises lässt sich für jedes einzelne Gebäude die Eignung für Photovoltaik ersehen.

Die große Mehrzahl der Dächer in unserer Gemeinde ist für die PV-Nutzung gut geeignet (Grün gefärbt in der Abbildung)
Dies gilt nahezu hundertprozentig für öffentliche Gebäude und Gewerbegebäude, die auch wegen der relativ großen Dachflächen besonders attraktiv sind, die aber bisher kaum für Photovoltaik genutzt werden
Wir sehen es daher an der Zeit, dass die Gemeinde proaktiv die Solaroffensive angeht.

Beschlussanträge:

  1. Die Gemeinde möge eine Informationskampagne in die Wege leiten, die zum einen die Bedeutung der Photovoltaik für das Erreichen der Klimaziele und zum anderen deren Attraktivität für die Selbstnutzung von Solarstrom betont. Hierzu soll ein umfassendes Informationsangebot zum Thema Photovoltaik erstellt und kommuniziert werden.
  2. Es wird beantragt, dass die Gemeinde den Bürgern und Gewerbetreibenden eine Beratung und Bündelung von Aufträgen zwecks Ersparnis durch die Energieagentur Ebersberg-München oder durch das Regionalwerk Würmtal anbietet.
  3. Die Gemeinde möge die Verfügbarkeit und Eignung von Dachflächen für Photovoltaik auf allen öffentlichen Liegenschaften eruieren.
  4. Die Gemeinde möge eine größtmögliche Selbstversorgung ihrer öffentlichen Liegenschaften mit Solarstrom anstreben.
  5. Die Gemeinde möge für den eigenen Wohnungsbestand, auch für zukünftigen, die Bereitstellung von Mieterstrom aus Photovoltaikanlagen prüfen.

Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Judith Grimme, Dr. Jürgen Peters, Hannah Betz, Bastian Stibbe

Abstimmungsergebnis Anträge 1-5:

Zustimmung:  9

Ablehnung:     0

Abänderung der ursprünglich vorgesehenen Beschlussanträge vom 25.08.2020

Auf Grund der Energiepolitik der Bundesregierung, die ein stetiges Abschmelzen der Einspeisevergütung für Solarstrom vorsieht, beträgt die Erstattung im Januar 2021 nur noch 6,62 Cent/kWh. Das bedeutet, dass selbst mit relativ großen PV-Anlagen nur noch sehr wenig Gewinn erzielt werden kann. Der Anreiz für das Investitionsmodell Bürgersolaranlage ist daher perspektivisch gering. PV-Anlagen für Mieterstrom sind dagegen weiterhin sowohl für Vermieter als auch für Mieter attraktiv.

 

 

 

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