Die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN stellt folgenden Antrag:
Die Verwaltung ermöglicht dem Gemeinderat zeitnah, spätestens bis Ende Juni 2023, in einer nicht-öffentlichen Sitzung, einen direkten Austausch mit den Verwaltungsmitarbeiterinnen (…). Dabei bitten wir um die Beantwortung folgender Fragen:
- Wie ist die Gehaltsstruktur für die MitarbeiterInnen der Kinderbetreuung aufgebaut? Wie erfolgt die Einteilung in die Tarifstufen und welche Kriterien gelten für Stufenlaufzeitverkürzungen? Welche Zulagen werden in welcher Höhe gezahlt und sind diese im Vergleich zu Nachbargemeinden wettbewerbsfähig? Welche weiteren Leistungen gibt es darüber hinaus?
- Welche verschiedenen Maßnahmen umfasst das Werbekonzept zur Generierung neuer MitarbeiterInnen der Kinderbetreuung?
- Wie gestaltet sich der Bewerbungsprozess? Welche MitarbeiterInnen der Verwaltung und der Einrichtungen nehmen an den Vorstellungsgesprächen Teil? Wie viel Zeit vergeht durchschnittlich zwischen dem Bewerbungseingang und der Einstellung neuer MitarbeiterInnen?
- Wie sieht das Weiterbildungskonzept für die MitarbeiterInnen der Kinderbetreuung in Planegg aus?
- Wie sind flexible Arbeitszeitmodelle inkl. Homeoffice-Möglichkeiten geregelt?
- Ist es korrekt, dass es in den Einrichtungen der Gemeinde Planegg keine Stellen für stellvertretende Leitungen gibt? Aus unserer Sicht würden sich hier neue Karrierechancen für gute Fachkräfte ergeben und zudem die Leitungen in ihrer verantwortungsvollen Aufgabe entlastet. Warum hat sich die Gemeinde Planegg gegen die Einführung stellvertretender Leitungsstellen entschieden?
- Welche konkreten Bedarfe gibt es in den Räumlichkeiten der Kindereinrichtungen, z.B. in Bezug auf Lärmschutz?
- Gibt es ein Verbesserungsvorschlagswesen und Beschwerdemanagement für die MitarbeiterInnen der Kinderbetreuung?
- Wie ist die Kinderbetreuung für die eigenen MitarbeiterInnen geregelt? Erhalten diese Kinder einen Betreuungsplatz mit erhöhter Priorität, um den Eltern einen reibungslosen Wiedereinstieg in den Beruf zu ermöglichen?
Die Kinderbetreuung ist eine der wichtigsten Pflichtaufgaben der Gemeinde und sollte die entsprechende politische Aufmerksamkeit erhalten. Unabhängig vom aktuellen Betreuungsnotstand soll der Gemeinderat künftig regelmäßig, d.h. mindestens einmal jährlich, über den Stand der Kinderbetreuung in Planegg informiert werden.
Begründung:
Durch die Pressemitteilung vom 4. Mai 2023 haben die Gemeinderäte erfahren, dass 118 Kinderbetreuungsplätze für das Betreuungsjahr 2023/2024 fehlen. Wir sind irritiert darüber, dass der Gemeinderat nicht früher über das Ausmaß des Fachkräftemangels in den Planegger Kinderbetreuungseinrichtungen informiert wurde, da sich dieses Problem bereits seit Monaten – wenn nicht Jahren – abgezeichnet haben muss.
Zudem kann unsere Fraktion die Aussage, dass die Hürden für die Einstellung neuer MitarbeiterInnen runtergeschraubt werden sollten, nicht unterstützen. In der Kinderbetreuung darf Quantität nicht vor Qualität gelten. Die Herabsetzung der Anforderungen an neue MitarbeiterInnen vergrault kompetente Fachkräfte und verunsichert Eltern. Kinder sollten nicht „irgendwie“ verwahrt, sondern von pädagogisch ausgebildeten Fachkräften betreut werden.
Ziel des beantragten Austausches ist es, ein Bündel an Maßnahmen abzuleiten, die kurz- bis mittelfristig und dann nachhaltig die Kinderbetreuung für Planegger Familien wieder sicherstellt.
Hier können Sie den eingereichten Antrag “Kinderbetreuung Planegg” als PDF herunterladen.
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