Meine Aufnahme zeigt den „Baumbesetzer“ Dr. Ingo Blechschmidt von der Uni Augsburg im Interview mit einer Journalistin des BR, die die Distanz zu ihrem Gesprächspartner engagiert verkürzten möchte. Das Urteil der Jury zu diesem Bild: „Schönes Licht, wunderbar komponiert und dabei herrlich absurd. Ein Bild zum Schmunzeln“.
Zum Hintergrund der Situation:
Die Landschaft südlich von München wird seit Jahrzehnten durch Kiesabbau Unternehmen ausgebeutet. Kies, der sich seit der letzten Eiszeit dort befindet, wird aus dem Boden geholt und die entstandenen Gruben werden mit Müll wieder verfüllt.
Ich kenne die inzwischen verschwundene Landschaft und die teilweise nicht mehr existierenden Waldgebiete seit meiner frühesten Kindheit. Während man in den 1970er Jahren noch jeglichen Müll in die Grube schüttete und damit auch gleich das Grundwasser vernichtete, wird seit den 1980er Jahren nur Bauschutt für das verfüllen der Gruben verwendet. Seit den 1990er Jahren sind die Wälder südlich von München stetig von der Abholzung bedroht. Viele Hektar alter Wald und die von der letzten Eiszeit geformte hügelige Landschaft wurden bereits vernichtet. In den heute wieder aufgeforsteten ebenen Flächen scheint auffällig die vorherrschende Pflanze der Riesen-Bärenklau zu sein.
Während der Jahrzehnte lang andauernde Kiesabbau durch die Firma Glück auf den Flächen der Großgrundbesitzer-Familie von Hirsch meist kommentarlos hingenommen wurde, entstand durch den 2017 bekannt gewordenen Beschluss des Münchner Stadtrats nun auch den Forst Kasten anzugehen, erstmals spürbarer Protest aus der Bevölkerung.
Zur Geschichte des Forst Kasten:
Vermutlich im Jahr 1208, so überliefern es Quellen aus dem 15. Jahrhundert, stiftet Herzog Ludwig I. von Bayern Vermögen zur Gründung eines Spitals.
Am 18. Mai besetzen Klimaaktivistinnen und Naturschützer Bäume in Teilen des Waldes und bauen dort Baumhäuser um gegen den Kiesabbau und das Abholzen zu protestieren.
Am 20. Mai 2021 bestätigt ein Gremium die umstrittene Entscheidung des Münchner Stadtrates, im Forst Kasten den Kiesabbau zu ermöglichen. Obwohl sich nun eine Mehrheit der Münchner Stadträte gegen den geplanten Kiesabbau ausspricht, darf das Gremium laut der Regierung von Oberbayern die laufende Ausschreibung nicht zurückziehen. Hintergrund sind laut der Regierung von Oberbayern rechtliche Gründe. So könnten die Stadtratsmitglieder von den sich bewerbenden Unternehmen persönlich haftbar gemacht werden können. Während die Münchner Rot/Grüne Regierungskoalition sich geschlossen für die Auskiesung entscheiden, stimmen ÖDP und Linke im Münchner Rathaus dagegen.
Die Zukunft des Forst Kasten ist immer noch offen.“
Ergänzung der Redaktion des OV Planegg/Martinsried:
Zur Ergänzung möchten wir noch hinzufügen, dass die Entscheidung der Münchner Rot-Grünen Stadtratsfraktion unter dem Damoklesschwert möglicher hoher Schadenersatzforderungen der Kiesfirma gefällt wurde. Als Räte der Heiliggeiststiftung, dem betroffenen Grundeigner in Forst Kasten, sind diese prinzipiell verpflichtet, zum Wohle der Stiftung zu entscheiden.
Ein solcher Interessenkonflikt ist u.E. verfassungsrechtlich höchst bedenklich!
Es sollte auch noch erwähnt werden, dass es auch für den Lochhamer Schlag in Gräfelfing Pläne zum Kiesabbau im Wald gibt.
Wir haben auf unserer Website
https://gruene-planegg.de/2019/10/17/drohende-konzentration-der-kieswirtschaft-im-wuermtal/
bereits dargelegt, dass die Dichte von Kiesgruben im nördlichen Würmtal bereits ungewöhnlich hoch ist. Durch eine Auskiesung im Lochhamer Schlag wäre ein weiteres, stark frequentiertes Naherholungsgebiet schwer betroffen. Mit Sicherheit würde eine Realisierung ebenso massiven Widerstand wie in Forst Kasten hervorrufen.
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