Die Germeringer, Pasinger und Münchner Straße, die zu den am höchst mit Verkehr belasteten im Landkreis gehören, bilden mitten in Planegg einen dreieckförmigen Verkehrsknoten, in dessen Umfeld laut Gutachten gesundheitlich bedenklicher Verkehrslärm herrscht. Leider legt die Gemeinde bei der Reduzierung dieser Belastung trotz eindeutiger gutachterlicher Empfehlung offenbar keine Eile an den Tag. Immerhin wurde kürzlich in der Germeringer Straße (West) Tempo 30 ganztags durchgesetzt. Das kann aber nur ein erster Schritt sein!
Die für alle drei Straßen empfohlenen lärmmindernden Asphaltbeläge wären erforderlich, um zusammen mit Tempo 30 unter die Schwelle gesundheitlicher Bedenklichkeit von 65 dB(A) zu kommen. Zwar gibt es Lärmschutzwände in der Germeringer Straße (Ost), aber dennoch sind hunderte Bewohner nahegelegener Hochhäuser zu beiden Seiten dem Lärm weitgehend oder (Thomas-Diewalt-Straße) nahezu ungeschützt ausgesetzt. Für Lärmschutzmaßnahmen liegt die für Schutzmaßnahmen erforderliche Zahl bei 50 Betroffenen. Hier sind aber trotzdem keine Lärmschutzmaßnahmen vorgesehen.
Auch in der Germeringerstraße (Ost) ist daher Tempo 30 erforderlich!
Bei lärmminderndem Asphalt, für den die Kosten laut Lärmaktionsplan „weitgehend gleich“ sind wie bei herkömmlichem Asphalt, kann sich die Gemeinde nicht hinter der Hoheit des Landratsamtes verstecken, sie könnte sofort tätig werden. Die Asphaltsanierung mit DSH-V-Belag würde auch bestehende Unebenheiten beseitigen, die bei vielen Lkws laute Schlaggeräusche verursachen. Darauf weist auch das Umweltbundesamt hin. Diese Maßnahme muss daher ohne Verzögerung in allen betroffenen Straßen umgesetzt werden!
Der verkappte „Südring Light“
Betrachtet man die Verkehrsmengenzahlen, dann wird klar, dass die meistbefahrene Verkehrsachse südlich von München mit rund 20.000 Kfz pro Tag eine Art „Südring Light“ zwischen A95 und A96 darstellt.
Besonders deutlich wird das, wenn man den extrem starken Lkw-Verkehr anschaut.
Da ein Lkw 10-20 Mal soviel Lärm erzeugt wie ein Pkw, stellt der Schwerlastverkehr eine besondere Belastung dar. Der hohe Lkw-Anteil dürfte auch mit dem Transitverbot für Lkw in München zusammenhängen, das u.a. für die Waldwiesenstraße in Hadern und die Fürstenrieder Straße in Laim gilt. Das Lkw-Sperrkonzept wird auf dem offiziellen Stadtportal muenchen.de als „Meilenstein im Kampf gegen den Feinstaub“ gefeiert.
Die Immissionen an unseren Hauptstraßen sind mit denen in München durchaus vergleichbar. In der Konsequenz muss ein Verkehrskonzept für das Würmtal erstellt werden! Besonders dringend ist eine Entlastung der Ortsstraßen vom Schwerlastverkehr, der hauptverantwortlich für die hohen Immissionen ist!
Links:
https://www.planegg.de/fnp-laermaktionsplan-planegg
https://www.planegg.de/fnp-verkehrsgutachten-obermeyer
https://www.landkreis-muenchen.de/themen/umwelt/luft-und-laerm/luftqualitaet-im-landkreis/
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